Der Medizinische Dienst Bund begrüßt das Anliegen der Regierungskommission, die Qualitätssicherung in den Krankenhäusern zu verbessern und die damit verbundenen Prozesse zu verschlanken und zu entbürokratisieren. Besonders positiv bewertet der Medizinische Dienst die Empfehlung, ein strukturiertes Meldesystem für Never Events einzuführen. Dabei geht es um das Melden von vermeidbaren unerwünschten Ereignissen in der Medizin wie beispielsweise Seiten- und Medikamentenverwechslungen oder unabsichtlich zurückgelassenes OP-Material. Solche Fehler können bei Patientinnen und Patienten zu gravierenden Schäden führen. „Mit Hilfe eines strukturierten Meldesystems können systematisch Präventionsmaßnahmen entwickelt und ausgewertet werden. In Verbindung mit einer Meldeverpflichtung könnte die Patientensicherheit damit nachhaltig gestärkt werden“, sagt Dr. Stefan Gronemeyer, Vorstandsvorsitzender des Medizinischen Dienstes Bund.
Als nicht zielführend bewertet der Medizinische Dienst dagegen den Vorschlag der Regierungskommission, die Prüfung von Qualitätsvorgaben, die der Medizinische Dienst in den Krankenhäusern durchführt, künftig auf Landesarbeitsgemeinschaften (LAGen) zu übertragen. „Die Idee, die LAGen dafür personell neu auszustatten, beinhaltet ein hohes Risiko für mehr Bürokratie, mehr Schnittstellen, uneinheitliche Bewertungskriterien und hohe Kosten. Der Medizinische Dienst verfügt bereits über anerkannte Expertise und entsprechend erfahrenes Personal für diese Prüfaufgaben. Ziel der Krankenhausreform muss sein, die Prüfung der künftigen Leistungsgruppen mit den bestehenden Prüfaufgaben zu verzahnen, zu harmonisieren und zu vereinfachen. Die Idee einer neuen Aufgabe für die LAGen führt zu Doppel- und Parallelstrukturen und konterkariert dieses Ziel.“
Die ausführliche Bewertung des Medizinischen Dienstes Bund zur 7. Stellungnahme ist hier abrufbar.
Pressekontakt
Michaela Gehms
Pressesprecherin Medizinischer Dienst Bund
Tel. 0201 8327-115
Mobil: +49 172 3678007
Email: michaela.gehms(at)md-bund.de