„Wir freuen uns, dass so viele Versicherte unsere Gutachterinnen und Gutachter als freundlich, kompetent und empathisch wahrnehmen. Das spricht für die hohe Professionalität des Medizinischen Dienstes“, sagt Carola Engler, stellvertretende Vorstandsvorsitzende des Medizinischen Dienstes Bund. Die Befragungsergebnisse zeigen aber auch, dass sich die Versicherten mehr Beratung und mehr Impulse für ihre individuelle Pflegesituation wünschen. „Hier sehen wir ein großes Potenzial der Pflegebegutachtung durch den Medizinischen Dienst. Unser Ziel ist es, die Begutachtung zukunftsgerecht weiterzuentwickeln und dabei die pflegefachlichen Kompetenzen unserer Gutachterinnen und Gutachter direkt einzubringen, um eine bedarfsgerechte Versorgungsplanung für die Versicherten sicherzustellen. Auch die Chancen der Digitalisierung können wir weit mehr nutzen, als bisher.“
Hohe Zufriedenheitswerte bei Hausbesuch und Telefoninterview
Für die Befragung wurden insgesamt etwa 31.000 anonymisierte Fragebögen (22.273 Hausbesuch, 8.803 Telefoninterview) aus dem Jahr 2024 ausgewertet. Demnach waren 86,5 Prozent der Befragten mit der Begutachtung im Hausbesuch zufrieden, 8,8 Prozent teilweise zufrieden und 4,7 Prozent unzufrieden. Mit der Begutachtung durch ein strukturiertes Telefoninterview zeigten sich 83,6 Prozent der Befragten zufrieden, 10,4 Prozent teilweise zufrieden und 6 Prozent unzufrieden.
Die Bewertungen beider Begutachtungsarten weisen trotz geringfügiger Unterschiede eine gute Begutachtungsqualität vor. Aufgrund der positiven Erfahrungen mit dem strukturierten Telefoninterview in der Pandemie wurde dieses als regelhafte Begutachtungsart für Höherstufungs- und Wiederholungsbegutachtungen gesetzlich ermöglicht.
Möglichkeiten der Digitalisierung zur Erhöhung der Erreichbarkeit nutzen
Über 95 Prozent der Befragten zeigten sich mit beiden Begutachtungsarten hinsichtlich Termintreue und der Vorstellung der Gutachterinnen und Gutachter zufrieden. Außerdem bewerteten die Befragten die Mitarbeitenden des Medizinischen Dienstes als vertrauenswürdig, kompetent, einfühlsam und respektvoll im Umgang: Die Zufriedenheit in diesen Kriterien lag jeweils bei rund 90 Prozent, wobei den Versicherten die Kompetenz der Gutachterinnen und Gutachter besonders wichtig war.
Knapp 80 Prozent der Befragten waren mit der Beratung innerhalb der Begutachtung zufrieden (78,9 Prozent Hausbesuch, 76,3 Prozent Telefoninterview). Die Versicherten wünschten sich mehr Beratung und Impulse zur Verbesserung ihrer individuellen Pflege-situation.
Optimierungsbedarf gibt es auch mit Blick auf die Erreichbarkeit des Medizinischen Dienstes. So gaben rund drei Viertel der Versicherten (77,1 Prozent Hausbesuch; 75,1 Prozent Telefoninterview) an, zufrieden mit der Erreichbarkeit zu sein; zwischen 16 und 18 Prozent waren damit nur teilweise zufrieden, unzufrieden mit der Erreichbarkeit waren rund 7 Prozent. Um die Erreichbarkeit zu verbessern, ist es bereits heute zum Teil möglich, Termine online zu buchen oder über digitale Kontaktformulare persönliche Anliegen mitzuteilen. Diese Möglichkeiten werden im Zuge der Digitalisierung weiter ausgebaut.