Aufgrund des akuten Fachkräftemangels werben Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen bereits seit einigen Jahren zunehmend Pflegefachkräfte aus dem Ausland an. Die betriebliche Integration ist jedoch kein Selbstläufer, wie eine soeben veröffentlichte Studie des Forschungsprojekts "Betriebliche Integration auf globalisierten Arbeitsmärkten" (BIGA) aufzeigt. Gefördert wurde die Studie von der Hans-Böckler-Stiftung.
BIGA setzt sich mit der Frage auseinander, wie die betriebliche Integration von ausländischen Pflegefachkräften gelingen kann, so dass diese längerfristig als Arbeitskräfte in Deutschland bleiben.
Laut der Studie entstehen zwischen neu migrierten und etablierten Pflegefachkräften oftmals fachliche Konflikte, die dann mit kulturellen Unterschieden oder sprachlichen Barrieren begründet werden. Dabei gerät aus dem Blick, dass sich die Pflegesysteme in den verschiedenen Ländern teilweise erheblich unterscheiden, damit aber auch voneinander lernen könnten. "Kommunikation zwischen neu migrierten und etablierten Pflegefachkräften kann verbessert werden, wenn an den Ursachen der Konflikte angesetzt wird. Vielfach beruhen Konflikte auf Missverständnissen und Unwissenheit auf beiden Seiten."
Die Autorinnen und Autoren empfehlen, "innerhalb der Arbeitsprozesse Orte zu schaffen, an welchen sich etablierte und neu migrierte Pflegefachkräfte gleichberechtigt begegnen können. Dort könnten sie aufgrund ihrer unterschiedlichen Vorerfahrungen innovative Lösungen für Arbeitsorganisation und -teilung [...] gemeinsam entwickeln."
Auch das MDK forum 4/2018 berichtete über Pflegekräfte aus der Ferne.