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Spezialisten für schwierige Fälle

Das Kompetenz-Centrum Onkologie

Im Kompetenz-Centrum Onkologie, kurz KCO, ist die onkologische Expertise der Medizinischen Dienste gebündelt. Dr. Barbara Zimmer ist seit September 2024 neue Leiterin des KCO, das beim Medizinischen Dienst Nordrhein angesiedelt ist. Die erfahrene Onkologin und ihr Team beraten die gesetzlichen Krankenkassen, ihre Verbände und die Medizinischen Dienste in Fragen der onkologischen Versorgung.

Frau Dr. Zimmer, warum gibt es die Spezialistinnen und Spezialisten des KCO in der Gemeinschaft der Medizinischen Dienste?

Unsere Aufgabe ist es, die Fachexpertise für eine onkologische Beratung zu bündeln. Angesichts der dynamischen Entwicklungen in der Onkologie werden Fragestellungen auch für die Krankenversicherung immer komplexer. Hierzu bringen wir als KCO mit elf Fachärztinnen und Fachärzten unsere onkologische Expertise ein. Das bedeutet konkret, dass wir die gesetzlichen Krankenkassen sowie die Gutachterinnen und Gutachter der Medizinischen Dienste bei der Begutachtung beraten, ihnen Fortbildungen anbieten oder sie mit wichtigen Informationen versorgen.

Wie kann man sich das konkret vorstellen?

Die Onkologie mit ihren vielfältigen Krankheitsbildern und Therapiemöglichkeiten ist sehr umfangreich. Daher recherchieren und analysieren wir laufend die aktuellen wissenschaftlichen und klinischen Erkenntnisse. Wir stehen mit Fachgesellschaften im regelmäßigen Austausch. Dieses Wissen geben wir in Schulungen an die onkologischen Gutachterinnen und Gutachter weiter und diskutieren die Themen in gemeinsamen Tagungen, um die Medizinischen Dienste zu unterstützen. Ziel ist, gemeinsam eine fachlich hochwertige und bundesweit einheitliche Begutachtung zu gewährleisten. Unser onkologisches Fachwissen fließt auch in die System- und Gremienberatung ein. Damit tragen wir dazu bei, dass sich Versicherte, Behandlerinnen und Behandler und Krankenkassen auf die fundierte Einschätzung der Medizinischen Dienste verlassen können.

Sie haben viele Jahre klinisch in der Onkologie gearbeitet. Was hat Sie zum Medizinischen Dienst geführt?

Ich war lange und gerne klinisch in der Onkologie an den Universitätskliniken Düsseldorf und Berlin tätig. Nach dem ich meinen Facharzt abgeschlossen hatte, absolvierte ich noch ein Public-Health-Studium. Das gibt mir bis heute ein besseres Verständnis, wie eine gute Krankenversorgung gestaltet werden sollte. So bin ich 2003 zum KCO gekommen und empfinde die Aufgabe hier als eine der spannendsten, die ich mir vorstellen kann.

Was macht Ihre Tätigkeit so spannend?

Da ist zunächst die fachliche Herausforderung; wir sehen ja immer wieder ermutigende Fortschritte in der Onkologie. In unserer Arbeit ordnen wir diese medizinischwissenschaftlich ein. Darüber hinaus geht es aber auch darum, diese Fortschritte hinsichtlich ihrer Qualität und der sozialmedizinischen Voraussetzungen zu bewerten, um eine gute Patienten- und Gesundheitsversorgung zu gewährleisten. So wirken wir an der Weiterentwicklung einer guten onkologischen Versorgung mit.

Dr. med. Barbara Zimmer ist Leiterin Kompetenz-Centrum Onkologie beim Medizinischen Dienst Nordrhein.

Wie sieht diese Mitwirkung zum Beispiel aus?

Ein anschauliches Beispiel für mich ist, dass wir Krankenkassen in der Weiterentwicklung von Selektivverträgen, der sogenannten besonderen Versorgung, beraten. Diese Verträge haben mit unserer Unterstützung wichtige Verbesserungen in der Versorgung erbracht, zum Beispiel von Frauen und Familien mit familiärem Brust- und Eierstockkrebs. Dies wirkt sich unmittelbar positiv auf die Behandlungsqualität aus. Für mich schließt sich damit der Kreis: Während ich früher in der Klinik Patientinnen und Patienten behandelt habe, kann ich jetzt einen wertvollen Beitrag leisten, um die onkologische Versorgung von Versicherten zu verbessern.

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