Der Medizinische Dienst hat viele Gesichter
Krankenschwester, Klinikmanagerin, Stabsstelle – mit Herz und Mut!
Annekatrin Kranepuhl
Leiterin der Stabsstelle Vorstand, Gremien und Kommunikation beim Medizinischen Dienst Berlin-Brandenburg
Seit 2020 leite ich die Stabsstelle „Vorstand und Gremien“ beim Medizinischen Dienst Berlin-Brandenburg. Das bedeutet konkret: Mein Team von fünf Mitarbeitenden und ich stellen einen nahtlosen Austausch zwischen Verwaltungsrat, Vorstand, Mitarbeitenden und allen externen Interessengruppen sicher. Seit 2023 verantworte ich auch die Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit und bin seit 2024 stellvertretende Leitung des Geschäftsbereiches Unternehmensservice. Dabei hat meine Karriere ganz anders begonnen: Direkt nach meiner Ausbildung zur Krankenschwester habe ich fünf Jahre auf der Intensivstation gearbeitet und parallel ein Studium des internationalen Pflege- und Gesundheitsmanagements absolviert. Mir war von Anfang an klar: Ich möchte anderen helfen und mich im Gesundheitswesen engagieren. So habe ich verschiedene Führungspositionen übernommen, war unter anderem Pflegedienstleitung und später Klinikgeschäftsführerin. In dieser Zeit habe ich viel gelernt und besondere Momente erlebt, die für immer bleiben.
„Ich finde es wichtig, mich emotional auf die Menschen einzulassen.“
Susan Zeike
Pflegegutachterin beim Medizinischen Dienst Sachsen
Ich mache alle Begutachtungsarten, die es im Fachbereich Pflege gibt, dazu zählen beispielsweise auch Begutachtungen von Kindern. Dadurch bin ich ständig auf Achse: Ich fahre in einem Radius von 50 Kilometern zu Versicherten und pflegenden Angehörigen nach Hause. Draußen zu sein an der Basis – das ist genau das, was mir an meiner Tätigkeit so große Freude bereitet. Mein Job ist vielseitig, interessant und abwechslungsreich, ich treffe ganz unterschiedliche Menschen und stoße täglich auf viele verschiedene fachliche und medizinische Herausforderungen. Das war auch der Grund, weswegen ich als ausgebildete Krankenschwester und Altenpflegerin vor über 20 Jahren zum Medizinischen Dienst gewechselt bin: Ich finde es spannend, immer wieder umfangreichen medizinischen, aber auch juristischen Input zu bekommen. Auch technisch muss ich immer auf der Höhe der Zeit sein. War ich zu Beginn noch mit Diktiergerät, Zettel und Stift unterwegs, bin ich heute mit Laptop und Bluetoothkopfhörern ausgerüstet. Gerade weil wir ständig dazulernen, empfinde ich meinen Job auch als attraktiv für junge Leute. Natürlich nehmen mich die persönlichen Schicksale, auf die ich treffe, manchmal auch mit. Bei aller professionellen Distanz halte ich es sogar für sehr wichtig, dass Gutachterinnen und Gutachter sich emotional auf die Menschen einlassen können. Ich bekomme ja auch viel zurück. Als ein Patient, für den ich mich auch nach Dienstschluss noch engagiert habe, verstarb, hat sich seine Familie bei mir namentlich in der Sterbeanzeige der Tageszeitung bedankt. Solche Momente machen mir Gänsehaut!
„In meinem Job ist Organisationstalent gefragt.“
Maike Laubach
Tourenplanerin beim Medizinischen Dienst Nordrhein
Seit 2021 bin ich beim Medizinischen Dienst Nordrhein in Düsseldorf in der Pflegezentrale im Einsatz, genauer: in der Tourenplanung. Ich sorge dafür, dass Pflegebegutachtungen fristgerecht stattfinden, die Gutachterinnen und Gutachter eine optimale Tour zu den verschiedenen Begutachtungsorten an einem Tag erhalten und mit vorliegenden Informationen versorgt werden. Dabei muss ich alle Rahmenbedingungen, gesetzlichen Vorgaben und die individuellen Bedürfnisse der Versicherten im Blick haben. Dafür sind Organisationstalent, Kommunikationsstärke und jede Menge Einfühlungsvermögen gefragt – gerade im täglichen Kontakt mit den Versicherten. Genau diese Abwechslung habe ich mir als gelernte Medizinische Fachangestellte und Kauffrau im Gesundheitswesen gewünscht. Besonders freut es mich, wenn ich kranken und hilfebedürftigen Personen oder ihren Angehörigen, in der für sie meist außergewöhnlichen Situation rund um die Begutachtung helfen kann. Dass ich in meinem Job so zufrieden bin, liegt auch an dem Team, in dem ich arbeite. Wir unterstützen uns beruflich und verstehen uns auch privat sehr gut. Und unsere Teamleitung hat immer ein offenes Ohr für uns, ist sehr hilfsbereit und nimmt unsere Anliegen ernst. Auch die Arbeitsbedingungen passen für mich: Ich kann meinen Arbeitsalltag zu einem großen Teil selbst gestalten, bin gut abgesichert und kann mich weiterentwickeln. So haben mir etwa Schulungen für Gesprächsführung und Kommunikation am Telefon geholfen, noch sicherer in Gesprächen aufzutreten. Zudem übernehme ich inzwischen auch die Planung von Touren für Pflegebegutachtungen im Ausland. Kurz gesagt: Von den Aufgaben über das Team bis hin zu den Rahmenbedingungen – ich fühle mich beim Medizinischen Dienst einfach gut aufgehoben.
„Die Technik ändert sich, die Einstellung bleibt.“
Stefan Armbruster
Leiter IT Softwareentwicklung beim Medizinischen Dienst Baden-Württemberg
Ich habe Informatik studiert und jahrzehntelang in der Softwareentwicklung und IT-Beratung gearbeitet, zuletzt beim renommierten Burda-Verlag. Um ganz offen zu sein: Ich bin eine gefragte Fachkraft und konnte mir schon bald meine Arbeitsstellen aussuchen. Nun bin ich aber schon seit über zehn Jahren beim Medizinischen Dienst Baden-Württemberg tätig, vor allem, weil ich dort eines gefunden habe: Freiheit. Die Möglichkeit, neue Software selbst zu entwickeln und direkt umzusetzen – und das vom ersten Tag an. Als mir mein Vorgesetzter im Auto nebenbei von einem IT-Problem erzählte, hatte ich direkt die Idee zur Lösung im Kopf und wenige Wochen später das System bereits implementiert. Inzwischen bin ich Leiter der IT-Softwareentwicklung. Die Technik ändert sich, die Einstellung bleibt. Nicht auf Vorgaben zu warten, sondern selbst Vorschläge zu machen – das möchte ich auch meinem Team vorleben. Denn gerade in der IT braucht es die Neugier auf lebenslanges Lernen und zugleich die Erfahrung, wie man mit technischen Vorgaben und administrativen Abläufen sozusagen kurzen Prozess macht. Woanders wird die IT immer nur kritisiert, wenn etwas nicht läuft. Hier beim Medizinischen Dienst gibt es nicht nur stille Dankbarkeit, wenn eine neue Lösung sofort funktioniert, sondern Anerkennung auch für den laufenden Betrieb und damit für uns den täglichen Ansporn für neue Ideen.
„Der Leitgedanke, den ich im Telefonservice mitgebe: sich in die Situation des Gegenübers
hineinzuversetzen!“
Yücel Kaya
Teamleiterin Telefonservice beim Medizinischen Dienst Bayern
Manchmal kann ich es immer noch nicht ganz glauben, dass ich Teamleiterin bin: Ich wäre bestimmt noch als Teamassistentin im Telefonservice glücklich, aber meine frühere Teamleiterin hat an mich geglaubt und ein Potenzial gesehen, das mir selbst so nicht bewusst war. Damals war ich alleinerziehend mit einer kleinen Tochter, habe Vollzeit gearbeitet – dann noch zusätzlich Führungsverantwortung zu übernehmen, war ein großer Schritt für mich, über den ich bis heute froh bin. Mir hat das nicht nur beruflich, sondern auch persönlich viel gebracht. Ich organisiere, stimme mich mit anderen Abteilungen über Neuerungen ab, bereite diese für mein Team auf, beantworte Fragen meines Teams, mache Coachings im Sinne des Qualitätsmanagements, teile Schichten für den Dienstplan ein. Wann immer es meine Zeit erlaubt, telefoniere ich mit meinen Kolleginnen. Der Leitgedanke, den ich allen Teamassistenzen im Telefonservice mitgebe, ist, sich in die Situation des Gegenübers hineinzuversetzen. Eine wachsende Herausforderung, denn seit Etablierung des Telefonservices 2011 hat sich das Anrufvolumen beim Medizinischen Dienst Bayern mehr als verzehnfacht. Hier gehen zentral alle auflaufenden Gespräche ein: Krankenkassen, Pflegekassen, Pflegeeinrichtungen, Pflegedienste, Krankenhäuser, Ärztinnen und Ärzte, Angehörige, Versicherte, Firmen und Mitarbeitende rufen an – bis zu knapp 30.000 pro Monat. Die drei größten Themengebiete sind mit 45 Prozent Fragen zu Terminierungen in der Pflege, mit 25 Prozent Rückfragen und zu 15 Prozent Sachstandsanfragen. Das Team des Telefonservices muss für jedes Anliegen möglichst schnell die Antwort oder die zuständige Person parat haben und alle Gespräche dokumentieren – damit beim Medizinischen Dienst für die Versicherten jeden Tag Service wie gerufen kommt.
„Mir ist es wichtig, gemeinsam mit meinem Team zu gestalten.“
Dr. med. Birgit Heukrodt
Leiterin des Geschäftsbereiches Medizin beim Medizinischen Dienst Berlin-Brandenburg
Von Haus aus bin ich Chirurgin. Mittlerweile bin ich jedoch seit 20 Jahren beim Medizinischen Dienst. Angefangen habe ich hier als Teamleiterin. Inzwischen bin ich Leiterin des Geschäftsbereiches Medizin. Besonders gut gefällt mir, dass ich beim Medizinischen Dienst mein Wissen einbringen und noch vertiefen kann. Es ist eine fachlich-inhaltlich spannende Tätigkeit, und ich habe die Möglichkeit, Strukturen zu verändern. Kein Tag ist dabei wie der andere: Es gibt immer Veränderung und es wird niemals langweilig. Mir macht es dabei besonders viel Freude, mit den Verantwortlichen aus den unterschiedlichen Bereichen – von Klinik bis Ministerium – auf Augenhöhe zu kommunizieren. Was mein Führungsverständnis betrifft, bin ich großer Fan von Jürgen Klopp und glaube, dass ich auch ein bisschen von seiner Art zu führen habe: Mir ist es wichtig, zu motivieren und Spaß an der Arbeit zu vermitteln. Ich will die Kolleginnen und Kollegen mitnehmen und mit ihnen gestalten. Es ist mein Ziel, dass wir alle stolz darauf sind, beim Medizinischen Dienst zu arbeiten.
„Das Schönste am Beruf: Wenn man sieht, dass es den Kindern wieder besser geht.“
Imke Heidenblut
Kinderkrankenschwester, Gutachterin und interne Trainerin beim Medizinischen Dienst Niedersachsen
Als gelernte Kinderkrankenschwester ist die Begutachtung von Kindern für mich eine Herzensangelegenheit. Kinder sind eben keine kleinen Erwachsenen, sondern haben ganz eigene Bedürfnisse und Anforderungen. Werden wir vom Medizinischen Dienst zur Begutachtung gerufen, dann stellen sich bei Kindern und Kleinkindern ganz andere Fragen: Ist die Entwicklung alters- und eventuell krankheitsentsprechend? Meine Aufgabe ist es herauszufinden, was die Familien für Unterstützung brauchen, damit die Förderung der motorischen und kognitiven Entwicklung auch beim zu frühen Start ins Leben gelingt. Ein gutes Einfühlungsvermögen ist für uns der Schlüssel – bei Kindern und Eltern. Denn 90 Prozent der Termine vor Ort sind der behutsame Austausch mit den Eltern in einer Ausnahmesituation. Doch wann immer es gelingt, suche ich den Kontakt mit den kleinen Patientinnen und Patienten. Was klappt gut? Wo sind medizinische Hilfsmittel nötig, zum Beispiel, wenn das Trinken und Schlucken wegen einer Lippen-Kiefer- Gaumen-Spalte noch nicht so funktioniert? Wo kann eine professionelle pflegerische Unterstützung Entlastung schaffen, damit sich die Eltern in der Belastungssituation mit einem kranken Kind nicht selbst aufreiben? Fragen, die ich ganz im Sinne der Versicherten klären will. Das Schönste am Beruf? Zum einen als Trainerin mein Know-how an Kolleginnen und Kollegen weiterzugeben. Und in der Begutachtung sind das zum anderen ganz klar die Wiederholungsgutachten, wenn man auch mal sieht, dass es den Kindern wieder besser geht.