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Mit ganzheitlichem Blick für größtmögliche Selbstständigkeit

Rehabilitation sichert Teilhabe

In Niedersachsen gibt es von der Küste bis zum Harz eine Vielzahl unterschiedlicher Rehabilitationseinrichtungen. Trotzdem ist es reiner Zufall, dass mit Dr. Jutta Vogel-Kirklies eine der Spezialistinnen für Rehabilitation beim Medizinischen Dienst Niedersachsen arbeitet. Für die Kinderärztin ein weiteres Spezialgebiet, in dem sie den Kittel gegen den Schreibtisch getauscht hat, und auch an diesem ist sie Ärztin durch und durch.

Wer glaubt, dass Vorstellungen von Kuren und Sanatorien noch ein zeitgemäßes Bild einer Rehabilitation darstellen, wird nach wenigen Augenblicken des Gesprächs mit Vogel-Kirklies eines Besseren belehrt. Mit Ernsthaftigkeit in der Sache, gepaart mit unterhaltsamer Art, schildert sie, warum Reha ein modernes, medizinisch anspruchsvolles Angebot ist. Da fallen Begriffe wie „komplex“ und „multimodal“ und dann bringt sie es auch für Laien genau auf den Punkt: „Rehabilitation, das ist nicht nur die Behandlung einer Krankheit, sondern auch der Blick auf den ganzen Menschen. Dazu gehören – und das ist mir besonders wichtig – seine täglichen Aktivitäten, seine private und soziale Teilhabe und seine Lebensumstände, sein Umfeld“, sagt Vogel-Kirklies. Sie übersetzt das in das Ziel: größtmögliche Selbstständigkeit für Menschen wiederherzustellen und dabei auch zu schauen, welche Ziele man mit einer Reha realistisch erreichen kann. Vogel-Kirklies fragt immer: Was braucht ganz individuell der Mensch, der hinter jedem Gutachten, hinter jeder Einschätzung steht? „Das Interesse am Menschen ist also ganz wesentlich“, betont sie. „Ich möchte die Lebensumstände des Patienten oder der Patientin verstehen.“

Was leistet der Medizinische Dienst für die Rehabilitation? Das zeigt sich in stattlichen 346.000 Begutachtungsaufträgen im Jahr 2023 und basiert ganz wesentlich darauf, Rehabilitationsbedürftigkeit, Rehabilitationsfähigkeit, Rehabilitationsziele und die Prognose für die Erreichung der Rehabilitationsziele nach bundesweit einheitlichen Maßstäben zu bewerten.

Darüber hinaus beraten die Reha-Expertinnen und -Experten des Medizinischen Dienstes Bund und der Sozialmedizinischen Expertengruppe (SEG 1) als unabhängige Sachverständige unter anderem auch den Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA), den GKV-Spitzenverband und die Verbände der Krankenkassen auf Bundesebene. Das gemeinsame Ziel: Strukturen weiterzuentwickeln, damit Rehabilitation den modernen Ansprüchen auf Basis der gesetzlichen Grundlagen gerecht werden kann. Neben einer fachlichen Beurteilung eines Einzelfalles gilt es, die Systemebene in ihrer Weiterentwicklung zu begleiten. Jutta Vogel-Kirklies ist davon überzeugt, dass dadurch für die einzelnen Betroffenen – ob Kinder oder ältere Menschen – ein sinnvolles und hochqualifiziertes Angebot erhalten werden kann.

Dr. med. Jutta Vogel-Kirklies ist seit 2001 beim Medizinischen Dienst Niedersachsen tätig. Mit ihrer Spezialisierung auf Rehabilitation ist sie nicht nur eine gefragte Gutachterin, sie vernetzt auch Expertinnen und Experten im MD Niedersachsen mit dem Medizinischen Dienst Bund. Dass sie sich nach ihrer klinischen Tätigkeit als Oberärztin in der Kinderheilkunde mit Sozialmedizin und dem Fokus auf Rehabilitation in einem weiteren Herzensthema spezialisieren konnte, empfindet sie als Glücksfall.

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