Eine Win-win-Situation für alle Beteiligten
Der Medizinische Dienst steht für Qualität in der Versorgung
Der Medizinische Dienst ist entscheidend für die Qualität der Gesundheitsversorgung. Davon ist Dr. Ernst Seiffert, Sprecher der Leitenden Ärztinnen und Ärzte in der Gemeinschaft der Medizinischen Dienste, überzeugt. Wie die Medizinischen Dienste sicherstellen, dass ihre Gutachten und Empfehlungen einheitlich und aktuell sind? „Die Grundlage bildet ein umfassendes System standardisierter fachlicher Vorgaben und Richtlinien“, erklärt Seiffert. „Die Richtlinien entstehen unter Beteiligung aller relevanten Akteure, wie zum Beispiel Fachgesellschaften, Krankenkassenverbände, Patientenorganisationen und Leistungserbringer. Sie werden regelmäßig aktualisiert. Damit wird sichergestellt, dass Versicherte nach denselben Maßstäben begutachtet und Pflegeeinrichtungen sowie Krankenhäuser nach denselben Kriterien geprüft werden.“
Die ärztlichen und pflegefachlichen Gutachterinnen und Gutachter werden kontinuierlich fortgebildet. Regelmäßige Schulungen und Workshops halten über die neuesten medizinischen und sozialmedizinischen Entwicklungen auf dem Laufenden. Im Umgang mit gesetzlichen Änderungen und der fortschreitenden Digitalisierung ist Flexibilität entscheidend. Seiffert erinnert sich: „Seine Anpassungsfähigkeit hat der Medizinische Dienst schon während der Pandemie bewiesen. Da haben wir unsere Aufgaben sehr schnell umgestellt und konnten so die Gesundheitsämter vor Ort unterstützen.“ Die Digitalisierung ermöglicht effizientere Prozesse und eine verbesserte Versorgung. „Darüber hinaus planen die Medizinischen Dienste aktuell den Einsatz von Künstlicher Intelligenz, die man beispielsweise im Bereich der internen Qualitätssicherung einsetzen kann – da gibt es viele spannende Projekte!“ schwärmt Seiffert. Auch das Thema Videobegutachtung spielt in der medizinischen und pflegerischen Begutachtung eine zunehmende Rolle, weil hierdurch Wegzeiten eingespart und zum Beispiel Angehörige unkompliziert „hinzugeschaltet“ werden können. „Eine klassische Win-win-Situation für alle Beteiligten.“
Seiffert führt aus, dass die Gutachterinnen und Gutachter des Medizinischen Dienstes einen großen Beitrag zur Sicherung der Qualität in Pflegeeinrichtungen und Krankenhäusern leisten. Im Rahmen von Qualitätsprüfungen in Pflegeeinrichtungen sowie Strukturprüfungen und Qualitätskontrollen in Krankenhäusern können Mängel erkannt und behoben und damit die Versichertenversorgung verbessert werden. Die Erkenntnisse des Medizinischen Dienstes aus der Begutachtung von Einzelfällen werden außerdem in die Systemberatung eingebracht. Fachexpertinnen und -experten der Medizinischen Dienste und des Medizinischen Dienstes Bund unterstützen bei Verhandlungen und Beratungen in insgesamt über 80 Arbeitsgruppen und Ausschüssen der Gemeinsamen Selbstverwaltung, etwa bei Beratungen des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA).
Seiffert betont die wichtige Rolle der Medizinischen Dienste für die Qualitätssicherung im Gesundheitssystem: „Die ständige Anpassung an wissenschaftliche Erkenntnisse und gesetzliche Änderungen sowie der Einsatz modernster Technologien sind vorbildlich.“
Dr. med. Ernst Seiffert ist Leitender Arzt des Medizinischen Dienstes Berlin-Brandenburg und Sprecher der Leitenden Ärztinnen und Ärzte in der Gemeinschaft der Medizinischen Dienste. In dieser Funktion vertritt er die Konferenz der Leitenden Ärztinnen und Ärzte in den wesentlichen übergeordneten Gremien wie der Konferenz der Vorständinnen und Vorstände oder bei den regelmäßigen Treffen der Leitungen der Sozialmedizinischen Expertengruppen (SEG).